Natur und Ursprüngliches


 


 


 

 

 

"Doch manchmal,

während wir so schmerzlich reifen,

dass wir daran beinahe sterben,

formt sich aus Allem,

was wir nicht begreifen,

ein Angesicht

und sieht uns strahlend an."

          

                                                                                                       Rainer Maria Rilke      

 

 



 

 

Psychologische Theorien entstanden parallel zu den Störungen, die sie mit zum  Inhalt haben, zur Zeit der fortschreitenden Industrialisierung und dem damit verbundenen Verlust der Beziehung zur Natur der westlichen Welt.

Nach dem ersten Weltkrieg waren es vor allem Frauen, die die Psychiatrien Europas füllten. Politisch entrechtet mit kaum vorhandenem Sozialsystem lebten Arbeiterfamilien mit vielen Kindern in kleinen Großstadtwohnungen, die Männer im Krieg gefallen.

Die Theorien Freuds entstanden aus dem Versuch heraus hier zu helfen. Die Theorien der Psychoanalyse, großteils bis heute gültig, erwiesen sich – kopflastig wie die Zeit und die Welt aus der sie entstanden – häufig als unfähig Veränderung zu bewirken. In der Folge wurde von Freuds Schülern C. G. Jung und Wilhelm Reich zunehmend der Körper in die psychologische Arbeit mit einbezogen.

Neurotische Störungen drücken sich oft in einem aus der Balance oder schlecht, manchmal gar nicht vorhandenem Körperbewusstsein aus. Eine Veränderung ist immer auch eine Rückerinnerung an die Ursprünge.

Was für den Einzelnen gilt, das ist auch im Großen für die Gesellschaft zutreffend. Es ist unschwer zu erkennen am Raubbau der Natur dem großen Körper- das Weibliche, die Mutter-, von dem der Mensch nur ein Teil ist. Mit den Erkenntnissen der Anthropologie (die ersten 70000 Jahre der Menschheitsgeschichte sind nur über Archäologie und die Interpretation von Mythen zugänglich), entstand ein feministisches Weltbild, das heute immer mehr Akzeptanz findet.

 

 

   

   


 

 In diesem Kontext steht auch die Gestalt von Fritz Perls, das Unbewusste ist nicht länger negativ besetzt,

 man muss es nicht gewaltsam erhellen, erklären. Veränderung findet statt, wo sie angelegt ist.

 
                                                                                                                                                                                                    

 

   

       


 


 


 


 

 

 

 

Das Prinzip der Selbstregulation ersetzt das Prinzip der Herrschaft, eine vehement politische Aussage der Gestalt.

Wir alle sind Teil eines großen Ganzen und dieses Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Sein an Stelle von Haben, Wahrnehmung statt Wertung, Vertrauen ins Leben und das Wachsen und Reifen statt Kontrolle.